Brut- und Setzzeit mit Leinenpflicht

LeinenpflichtBrut- und Setzzeit mit Leinenpflicht

Leinenzwang in der Brutzeit, Leinenpflicht in Wald und Flur

 

 

Wenn endlich der Frühling da ist, beginnt die herrlichste Zeit für Spaziergänge mit deinem Hund. Leider herrscht genau dann in einigen Bundesländern eine strenge Leinenpflicht aufgrund der Brut- und Setzzeit. Was ist das eigentlich und welche Regeln zur Leinenpflichten gelten wo? Wir klären auf und weisen auch darauf hin, wo ein Leinenzwang sogar ganzjährig gelten kann. Es ist für dich als Hundebesitzer wichtig, über die Brut- und Setzzeit und den Leinenzwang in Wald, Feld und Flur informiert zu sein, denn es drohen Geldbußen, wenn du dich nicht daran hältst.

 

Brut- und Setzzeit – was ist das?

Die Bezeichnung Brut- und Setzzeit fügt sich zusammen aus dem Brüten der Vögel und dem jagdlichen Begriff „Setzen“ für das Gebären von Jungtieren. Damit wird dir sicher schon klar, wann sie gilt: im Frühjahr, also in den Wochen des Jahres, in denen Vögel brüten, Rehe und andere Wildtiere ihre Kitze und Jungen gebären. Aus diesem Grund geht die Brut- und Setzzeit mit einer strengen Leinenpflicht einher. Schließlich wurde die Brut- und Setzzeit eingeführt, um den Jungtieren ungestörte Ruhe für die ersten Lebenswochen zu verschaffen. Sie ist gelebter Naturschutz und ein Zeichen für deinen Respekt vor den Tieren. Du solltest sie keinesfalls ignorieren!

Tipp: Informiere dich, welche Regeln in deinem Ort gelten. Die lokalen Zeitungen und die Websites der Rathäuser geben darüber spätestens ab März genau Auskunft.

 

Brut- und Setzzeit – Zeitraum und Bundesland-Regelungen

Der Zeitraum der Brut-und Setzzeit ist in jedem Jahr gleich. Sie beginnt am 1. April und endet am 15. Juli. In Bremen beginnt sie sogar schon am 15. März. Allerdings gilt die Brut- und Setzzeit nur in Niedersachsen in Verbindung mit einem pauschalen Leinenzwang. Das Saarland hat beispielsweise lediglich ein Gebot zum Verbleib der Hunde auf Waldwegen. Hier muss allerdings ebenfalls klar sein, dass Bello, Luna, Rex und Lotti jederzeit abrufbar sind. Du musst durch deine Erziehung sicherstellen, dass dein Liebling im wahrsten Sinne des Wortes in der Natur nicht vom Wege abkommt.

Tipp: Halte dich an die Regeln, denn Kontrolleure sind unterwegs. Sie drücken oft „kein Auge zu“, sondern verhängen sofort kleine Geldbußen, die bei wiederholtem Verstoß mehrere tausend Euro betragen können.

 

Brut- und Setzzeit – diese Regeln gelten

Zwei Auflagen gehen mit der Brut- und Setzzeit einher. Das Beschneiden von Hecken, Bäumen und Büschen ist in diesen Tagen verboten und für Hunde gilt der Leinenzwang oder zumindest der kontrolliere Verbleib auf Wald- und Feldwegen. Zudem ist Naturschutzarealen sowie ausgewiesenen Brut- oder Schongebieten stets ein verbindlicher Leinenzwang zu beachten. Ausgenommen von der Leinenpflicht sind lediglich jagdlich geführte Hunde und „arbeitende Tiere“ wie Blindenhunde, Rettungshunde und Hütehunde, während sie im Einsatz sind.

Tipp: Ja, es gibt Kritik und Proteste gegen den Leinenzwang in der Brut- und Setzzeit, besonders in Bremen und Niedersachsen. Schließlich gehört es zu einem artgerechten Hundeleben, dass unsere Vierbeiner sich leinenfrei in der Natur frei bewegen. Einige Städte und Kommunen bieten darum während der Brut- und Setzzeit Freilaufflächen zum Ausgleich an. Erkundige dich bei dir vor Ort danach!

 

Leinenpflicht – wie hat dein Hund unterwegs trotzdem Spaß!

Die Monate der Leinenpflicht sind lang. Was kannst du tun, damit dein Hund sich trotzdem jeden Tag austobt und seinem Bewegungsdrang nachkommt, gerade wenn du keinen eigenen Garten besitzt. Hier gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst du die Brut- und Setzzeit nutzen, um mit deinem Liebling gemeinsam verstärkt sportlich unterwegs zu sein. Zusammen joggen gehen, Radfahren oder das Training mit dem Dog-Scooter sind dafür ideal.

Als zweites ist für den Spaziergang selbst ein Leinentausch eine gute Möglichkeit. Verwende statt der üblichen kurzen Leine eine lange Schleppleine. So vergrößert sich der Bewegungsradius deines Hundes, kleine Apportier-oder Suchspiele sind damit unterwegs machbar. Schleppleinen gibt es in verschiedenen Längen von 5 bis 10 Metern und aus verschiedenen Materialien. Besonders wetterfest sind Schleppleinen aus abwischbarer Biothane.

Tipp: Viele Hundeschulen und Hundevereine veranstalten mehrmals wöchentlich Spielstunden. Da kann dein Liebling auf dem eingezäunten Gelände nach Herzenslust mit seinen Artgenossen toben. Oft werden diese Spielstunden getrennt nach großen und kleinen Hunderassen durchgeführt. Außerdem sind meist erfahrene Trainer dabei, die dir im Falle einer Auseinandersetzung helfen einzugreifen.

 

Leinenzwang – hier bleibt dein Hund immer an der Leine!

Grundsätzlich ist es immer deine Pflicht, dein Tier in der „freien Landschaft“ davon abzuhalten zu streunen oder zu wildern. Kannst du das nicht sicherstellen, muss dein Hund an der Leine bleiben. Was genau gehört zur „freien Landschaft“? Laut Behördenauskunft meint diese Bezeichnung Waldflächen, alle Flächen rund um Gewässer und Wege, sogar die freie Landschaft zwischen bebauten Ortsteilen. Dein eigener Garten, Fußwege und Straßen oder Parkanlagen gehören nicht dazu.

 

Tipp: Achte aufmerksam auf die Beschilderung in der Natur. Schutzgebiete, Schonzonen für das Wild oder besondere Vogel-Brutgebiete sind meist ganzjährig vom Leinenzwang betroffen. Hinweistafeln an Parkplätzen und Gehwegrändern machen dich darauf aufmerksam.

 

Leinenzwang oder nicht, in jedem Fall sollte unterwegs der Spaß nicht aufhören, nur weil dein Hund angeleint ist. Diese Regel gehört zum aktiven Leinentraining dazu. Falls du die Brut- und Setzzeit nutzen willst, um mit deinem Hund konsequent an der Leinenführigkeit zu arbeiten, haben wir hier die passenden Tipps für dich!